Sascha Teil M21 und 2410

GAZ Wolga M-21 von 1965

Das ist unser "Sascha"
 
Er war geplant als alltagstüchtiger Oldie (also wenig km fahren und zu Treffen) leider ist da jetzt doch mehr Arbeit dazu gekommen als wir dachten. Sascha ist ja ein typisches russisches Auto wie es "am leben gehalten wurde", und trägt eine lange Lebensgeschichte mit

sich. Geboren wurde er als Wolga M21 und er hatte bis 2003 ein russisches Taxileben. Ich glaube aber nicht das er sein gesammtes vorheriges Leben ein Taxi war, denn es gab keinem Taxameter drin. Ich glaube eher er wurde als "Privattaxi" benutzt, als Nebenjob vom Eigentümer um an die Rubel für das Überleben zu kommen. Der Wolga war auch sein Brot und Arbeitstier und er hat ihm am Leben gehalten mit Mitteln welche ihm zur Verfügung standen. Das

finde ich persönlich, macht das Auto wertvoll. Eines Tages war dann doch der M21 zu alt geworden aber Geld für ein Anderes war nicht da. Einen Schrott-GAZ 2410 konnte er relativ billig bekommen (wie es halt so war...). Da hatte er aus den beiden Autos einen gemacht. Mit viel Liebe, handwerklichen Geschick und mit der "Ostblockphilosophie:  "wie mache ich aus Scheisse doch noch was schönes!". Der Motor, das Getriebe, der Brems-

verstärker, die Kardanwellen wurden vom 2410 übernommen, Vergaser kam von Moskwitsch 2140 (wegen den Sprittverbrauch). Dann kam die Innenausstattung wie Sitze,  Lenkrad, Armaturenbrett, alles vom GAZ 24-10. Dann kamen noch fette russische Alufelgen drunter, und so ist ein richtiges "Kuba-Auto" entstanden.
Die Geschichte geht aber  noch weiter...    ...da kam ein Mann aus Holland. Wollte in Rusland mit seiner russische Freundin ein neuen Lebensabschnitt beginnen. Er kam vom Flieger oder Zug (weiss ich nicht mehr) stieg im Wolga M21-2410 als Taxi-Kunde ein und war schlagartig verliebt in das Auto. Er 

fragte der Taxifahrer was das Auto kosten sollte. Der Fahrer wollte sein Arbeitstier ja nicht verkaufen oder ein neues Arbeitstier muss her. Ja sagte er, wenn Sie mir einen neuen Lada geben dan verkaufe ich den Wolga. Der Holländer gibt dem Taxifahrer das Geld für einen neuen Lada (er hatte alles in Holland verkauft für sein neuen Lebensabschnitt) und setzte den Fahrer irgendwie  an einer Bushaltestelle ab und fuhr mit dem Wolga zu seine zukünftige Gattin. Da war die erste Beziehungkrise!! Doch der Wolga blieb, und auch die Gattin. Dann ein oder mehrere Jahre damit in Rusland gefahren kamen alle nach Holland. In Holland wurde er noch immer als Alltagsauto benutzt. Bis vor 2 Jahren, da ist noch eine kleine komische Geschichte passiert, da kam "Babuschka" mal nach Holland um ihre Tochter und Schwiegersohn zu besuchen. Schwiegersohn holt sie in Schiphol ab, selbstverständlich im Wolga. Da sagte Schwiegermutter : " in den Ding steige ich nicht ein, ich bestelle mir ein Taxi!"!  "Babuschka" fuhr im Taxi, statt mit den Wolga .

Naja, dann kam der Wolga zum Verkauf, (Platzmangel, private Gründe, usw...) und schwerens Herzens übergab er mir dan die Schlüssel. Und ich bekam den nur wenn ich den so behalte wie er ist oder doch im gleichem Geist...und das mit den versprechen das ich den nicht umbauen würde wieder nach einen Original M21. Woran ich mich halten werde.


Trotzdem beim nach Hause fahren merkten wir schon das noch einiges zu machen war. Er fuhr mit mühe seine 80km/h und nur mit gezogene Choke dafür verbrauchte er kaum Spritt. Den Mossi Vergaser hatten sie innen so  gebogen das er nur für 1/4 benutzt werden konnte.Jetzt kommt ein BMW E21 Vergaßer drauf, hoffentlich mit besseren Fahrleistungen.

 

Er hat noch eine Macke, er häult ja wie ein kleines Kind. Aber er lässt sich ja wie ein auto aus den '80er Jahre fahren , und von aussen ein Richtiger Oldtimer. Boris und Sascha sind auch gar nicht mit einander zu vergleichen, der Boris ist ja ganz Weicher wie einem Amischlitten, der Sascha ist da viel härter aber dafür auch ein viel genaures Fahrgefühl.
Obwohl er ein holländische TÜV hatte, sind für belgischen TÜV oder Oldie-TÜV doch noch einige sehr wichtige Schweiss- und Schwitzarbeiten zu machen.

Ich bin als erstes meinem Wolga M21-2410 bei uns im Nachbarstädchen am russische Laden  vorgefahren, und eine schöne Flasche Wodka gekauft für die Taufe vom Sascha... und die Begeisterung war dort gross...

 

 

 

 

 

Nasdrovje Sascha!!
 
Bis soweit die Geschichte vom Sascha.


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Kommentare zum Fahrzeug

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Kommentare: 1
  • #1

    Peter Weidling (Mittwoch, 08 September 2010 01:20)

    Das ist ja mal eine ganz rührende Wolgageschichte!! Naja der M21 2410 hat schon vielerlebt und kann dadurch auch viel erzählen. Nur gut das es dann auch einen gibt der es weiter erzählen kann. Super!!!!

    lg Peter

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